1. |
Einer von Wir
03:53
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Ich fühlte mich am falschen Ort
Fehl am Platz, gleich hier wie dort
Es war nirgends warm, nur Feinde hier
Bin ich nicht der Beste, flieg ich durch die Tür…
Meint’s einer gut, kennt er mich noch nicht
Komm find’s auch raus, schrei’s mir ins Gesicht
Wer bist denn Du, wie kannst Du nur?
Mach dich fort, komm lass uns in Ruh
Denn du gehörst, nicht dazu
Bist nicht wie wir, lass uns in Ruh
Denn du gehörst, woanders hin
Wo Menschen sind, die keine Menschen sind.
Das saß so tief, war meine Welt
Was mich tief drin, zusammen hält
Saß ganz allein, im dunklen Raum
Modrig feucht, und wusst‘ ganz genau
Ja ich gehör, nicht dazu
Bin nicht wie Ihr, lass Euch besser in Ruh
Denn ich gehör, woanders hin
Wo Menschen sind, die keine Menschen sind.
Du schaust mich an, den Schalk im Blick
so arglos lieb, vertraust mir blind
Meinen kleinen Jungen nimmst Du in den Arm
Wiegst ihn lieb im Arm, und sagst mir dann:
Hey ich gehör ganz zu Dir
Bin Einer von Wir, komm da raus zu mir
Denn wir gehörn zusammen, gehen den gleichen Weg
Weil wir Menschen sind, ja weil wir Menschen sind
Und ich gehör ganz zu Dir
Bin Einer von Wir, ich komm jetzt raus zu Dir
Denn wir gehörn zusammen, gehen den gleichen Weg
Weil wir Menschen sind, ja weil wir Menschen sind.
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2. |
Ein Leben lang
03:46
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Wie kann man nur kleine Kinder hauen
Hand ins Gesicht, mit voller Wucht?
Was hatt' ich Euch bloß getan?
Mein Spielzeug nicht richtig weggeräumt
Mit 5 noch mal in die Hose gemacht
Und ähnlich böses Zeugs
Wie kann man nur kleine Kinder hauen
die die Welt neu sehn und verstehen wollen?
so unschuldig arglos lieb?
Die jeden Tag ein bisschen größer sind
Die Schutz und Liebe suchen, wie jedes Kind
Denen zieht’s den Boden weg
Und die Trauer bleibt
Ein Leben lang
Ein Leben lang – Traurigkeit
Ein Leben lang – Minderwertigkeit
Ohne festen Halt
Ein Leben lang – was ist falsch an mir?
Ein Leben lang – bleib bloß weg von mir!
Ein Leben lang – Mein Leben lang.
Ich weiß, Euch quält der gleiche Scheiss
Und gebt’s nur weiter, weil’s keiner besser weiß
Von Kind zu Kind zu Kind
So stehn wir verstört und voller Schuld
Gemeinsam allein scheinbar ausweglos
Wie gefrorn so ohne Sinn
Denn die Trauer bleibt
Ein Leben lang…
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3. |
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Schon wieder 3, der Tag fast rum
und wieder nichts wirklich geschafft.
Der ganze Kleinkram frisst mein Leben auf.
So komm ich niemals mehr voran…
Den ganzen Scheiß mach ich doch nur für Euch
Wer zahlt denn sonst das Haus, das Boot?
Und abends bettel ich um ein bisschen Sex
Hab ich das echt mal so gewollt?
Und wieder mal sind nur die andern Schuld
Und wieder mal bin ich fein raus
Und wieder mal darf ich das Opfer sein
schuldlos, unerkannt, arm dran…
Die Sonne scheint im warmen Südwestwind
Ne Möwe kreischt über dem Meer
Alles perfekt – bis auf die Einsamkeit
Wer lässt mich denn hier allein?
Die Segel hoch und den Bug vor den Wind
Abenteuer – Kurs voraus!
Stattdessen hock ich hier allein
Ruft denn das Meer nicht laut genug?
Und heute ist mal niemand Schuld
Heute will ich gar nicht raus
Denn heute braucht mal niemand Opfer sein
Mal gucken, was dann so passiert
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4. |
Buddha heute
03:37
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Was ist nur schief gelaufen?
Irgendwie alles so kalt
Überall so hübsche Menschen
Auf schnellem Weg von dort nach bald
Es geht doch nur noch um Kohle
Hier gespart und dort gezockt
Mal hier zu viel und da zu wenig
Ein ganzes Volk mit Tunnelblick
Wo sind die Männer mit Visionen?
Mit dem Blick für’s Große, Ganze?
Aristoteles unserer Zeit?
Der Karl Marx 2020?
Wo sind die Frauen mit offenen Herzen?
Weder käuflich noch korrupt?
Ne moderne Maria
Nur der Liebe zugewandt?
Da draußen wird’s immer dunkler
Im festen Griff von Geld und Macht
Quetscht noch den letzten Rest aus unserer Erde
Ausgewrungen, leer wie wir.
Wo sind die Frauen mit Visionen?
Mit dem Blick für’s Große, Ganze?
Die Jeanne d’Arc unserer Zeit
Anne Franck 2020?
Wo sind die Männer mit offenen Herzen?
Weder käuflich noch korrupt?
Der Buddha von heute
Nur der Liebe zugewandt?
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5. |
Mondmann
03:49
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Lass meinen Freund in Ruh
Ist der einzige, den ich hab
Der einzige der bei mir blieb,
Jeden Tag in jedem Jahr
Er gehört zu mir
Wie der Mann zum Mond
Wie die Scham zum Haar
Wie die Hand zum Tuch
Jedes falsche, fiese Wort an ihn
Das gilt auch mir
Jedes schräge Licht von dir
bringt gar nichts –
wir lassen uns nicht dividieren
Wie Pech und Schwefel
So sind wir für uns
Meine Seele gab ich ihm
Jetzt passt er gut drauf auf
Denn er gehört zu mir - Siehst Du nicht den Glanz
Wie der Mann zum Mond - Den er ausstrahlt
Wie die Scham zum Haar - Wie er die Freiheit
Wie die Hand zum Tuch - Mit Spaß verpackt
Mit Spaß verpackt, ja: Spaß!
Ohne ihn wär ich nichts
Also pass auf was du sagst
Und wo wir grad dabei sind
Ich glaub’s wär eh besser, wenn du jetzt gehst!
Denn er gehört zu mir - Ich bin schon voll
Wie der Mann zum Mond - Brauch niemand mehr
Erst recht nicht so eine Spaßbremse wie dich
Die mir auch noch die letzte Freude aus dem Leben klauen will
Du Drachen
Weißt du, was du für mich bist?
Glaubst wohl, weil du keinen Spaß mehr im Leben hast. Musst du ihn mir jetzt auch klauen, was? Nee, Nee, nicht mit mir, Alter
Du…. Du….
Ach hau doch ab!
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6. |
Vom Kommen und Bleiben
04:34
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Auf einmal war alles anders
es lag was in der Luft
das Licht irgendwie heller
ein anderer Geruch
Um mich herum wurd‘s leiser
Wie Ruhe vor dem Sturm
Sekunden vor dem Urknall
ich dreh den Kopf langsam herum
Ich wusste, dass Du da warst
Da standst Du noch vor der Tür
Ich spürte Dich schon bei mir
Da warst Du noch gar nicht hier
Ich wusste, wie Du aussiehst
und hatte Dich noch nie gesehn
ich wusste als Du kamst: das bleibt
Und jetzt ist alles anders
So richtig und so viel
Das Haus ist voller Leben
Aus Eins und Eins wurd Vier
Zurück ins Leben – liebend
Spielerisch und frei
Gemeinsam durch die Wogen
Mittendrin statt nur dabei
Du wusstest, dass ich da war
da standst Du noch vor der Tür
Du spürtest mich schon bei Dir
da warst Du noch gar nicht hier
Du wusstest, wie ich ausseh
und hattest mich noch nie gesehn
Wir wussten als Du kamst: das bleibt
Und bleibt…
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7. |
Der Nächste
03:25
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Hallo Du liebes Bänkerli
Na, heute schon gerockt?
Mit der Kohle andrer Leute
Den Tag hindurch gezockt?
Aus Geld irgendwie Geld gemacht
Irgendwen dabei um seins gebracht?
Hallo Du liebes Bänkerli
Schiebst Geld von rechts nach links
Und forderst satten Lohn dafür – na klar!
Wie weit Du von uns bist
Ein Knöpfchen hier ne Kerze dort
Der Bulle schnaubt schon bist Du fort…
Denn bei Euch gibt es keine Nächsten
Die Nächsten sind zu weit
Drum ist sich jeder selbst der Nächste
Die Nächsten sind zu weit
Kein Nächster weit und breit
Hallo Du fettes Bänkerli
Regeln sind nix für Dich
Du setzt Dich durch mit Geld mit Macht
Hast immer noch zuletzt gelacht
Den Rest der Welt den gibt’s doch nur
Damit auch irgendwer die Arbeit macht, nicht wahr?
Sinnlos in den Tag hinein
Sinnlos aus dem Tag hinaus
Schlaflos durch den Zahlenwust
Den Du uns jeden Tag antust
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8. |
Ja
03:12
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Soll ich’s wirklich tun? Die Bahn liegt vor mir
seelenruhig, hat schon viel gesehen
Viele gehen, wiederkommen
alte Hasen, so manches durchgeschwitzte Hemd
Der Motor läuft, wartet auf mein Zeichen
freudig erregt, bereit zum großen Sprung
Darf mich entscheiden, Ja oder Nein
Neue Horizonte, oder zurück ins Glied
Da drüben steht sie, wieder mal
schön wie immer, attraktiv wie nie
Ich muss es wagen, einmal nur
mein ganzes Leben, kommt sonst aus der Spur
Wie viele Lächeln brauch ich noch?
Wie viele Blicke krieg ich noch?
Darf mich entscheiden: jetzt oder nie
Neue Horizonte, oder zurück ins Glied
Gar nicht so einfach, einfach nach vorn
dieses Kribbeln, bringt mich noch um
Gar nicht so einfach, Ja oder Nein
und wenn ich scheiter, was wird dann sein?
Soll ich’s wirklich tun, die Bahn liegt vor mir
seelenruhig, hat mich noch nie gesehen
Ich werd jetzt gehen, und wiederkommen
als echtes Greenhorn mit durchgeschwitztem Hemd
Der Motor schreit bedankt sich für mein Zeichen
freudig erregt auf geht's zum großen Sprung
Hab mich entschieden: natürlich Ja
Neue Horizonte, weil dafür bin ich da
War eigentlich einfach, einfach nach vorn
da lang wo’s kribbelt, Lebendigkeit
War ganz einfach, natürlich JA
Weil wenn ich scheiter: ich komm schon klar
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9. |
Helgoland
03:18
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Klare Kante, nordisch frei
Der Wind ist hier zu Hause
Horizonte kommen und gehen
Ins Meer getupft, die Insel
Auf geht’s nach Helgoland
Mit Wind in unsern Haaren
Auf geht’s nach Helgoland
In eine andre Welt
Wellen peitschen, die See wird rau
Es heult und pfeift die Klippe
Und durch den Nebel schemenhaft
Klingt Störtebeckers Lachen
Auf geht’s nach Helgoland
Ein roter Fels mitten im Meer
Mein Herz im Sturm erobert
Und ist sie klein ist alles da
Ja hier ist gut am Leben
Auf geht’s nach Helgoland
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10. |
Das war's dann wohl
04:58
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In St. Tropez war das Wetter so toll
Fast wie jetzt hier
Balkon, Frischluft, und die Sonne dazu
Und Du reckst den Hals in die Höh
Du willst noch mal braun sein
So wie Du’s früher immer warst
Und die Jungs haben gekuckt – ja
Die Zeit läuft schnell, schneller als je zuvor
Wie Wasser vor dem Fall
Ne Erinnerung kommt, und Du lässt sie mal zu
Ja ja, kriegst sie nicht mehr fort
Du wirst nie mehr braun sein
So wie Du’s früher manchmal warst
Und auch die Jungs sind längst tot.
Es war sicher nicht so leicht für Dich
2 kleine Bälger ohne Mann
So fing’ s nach dem Krieg für Dich an
Die Kirche, die Nachbarn, sie war’n doch alle gleich
Verpiss Dich, Du gehörst nicht dazu, hau ab, und lass uns in Ruh
Wir wissen, das war ok für Dich
Die Zeit gab Dir dann letztlich Recht
Doch Vertrauen, das gab’s nie mehr für Dich
Selbst die Bälger war’n nie für Dich da
doch, zum Schluss
Mein Gott ging’s dann schnell
Wir haben’s ja gar nicht richtig gerafft
Und dann warst bei den Jungs
Na schön, das war’s dann wohl
Hey maach et joot
Hoffentlich hast jetzt Deine Ruh
Das war’s dann wohl
Hey maach et joot
Maach et joot
Geboren noch unter Kaisers Gnaden
Hitler gewählt und die Juden gehasst
Hab’s halt nicht besser gewusst
Im Krieg dann beide Brüder verlorn
Vertrieben worden, hast das Leid gesehen,
und am eigenen Leib erfahrn
Trotzdem nie was draus gelernt
Zum Schluss dann halt die Türken gehasst
Dir ging’s nicht toll, hast nen Grund gesucht
Es lag nicht an Dir, es warn die die anders sind
Doch nicht Du
Mein Gott gings dann schnell
Wir habens ja gar nicht richtig gerafft
Und dann warst bei den Jungs,
Dann warst bei den Jungs
Das war’s mit den Jungs
Na schön das wars dann wohl
Hey maach et joot
Hoffentlich hast jetzt Deine Ruh
Das war’s dann wohl
Hey maach et joot
Maach et joot
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Thore Helgoland, Germany
Thore, gebürtiger Kölner, spielt Klavier mit 8 und Gitarre mit 14. Seitdem hunderte Auftritte. Arbeitete als Tontechniker, Produzent, und legt mit "Regenborgen" eines der textlich und musikalisch interessantesten Alben der letzten Jahre auf den Tisch. Anspruchsvolle Songs, die unter die Haut gehen. Thore betreibt das Haus Witte Kliff auf Helgoland, ist ITler, und Pilot (CPL/IR). ... more
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